Wissenswertes

Entwurmung, Flohbefall

Entwurmung, Wurmbefall
Ganz gleich ob Welpe oder Senior, ob Freilaufkatze oder Stubentiger, ob Jagd- oder Schoßhund, grundsätzlich können sich alle Hunde und Katzen mit Würmern anstecken. Je nach Alter, Haltung, Nutzung und Ernährung ist das Risiko jedoch unterschiedlich hoch, so dass manche Tiere seltener, andere häufiger kontrolliert bzw. entwurmt werden sollten.

Mit Spulwürmern können sich Welpen bereits über die Muttermilch, Hunde sogar im Mutterleib anstecken. Später infizieren sich Hund und Katze, wenn sie mit anderen Tieren und deren Hinterlassenschaften in Kontakt kommen. Bestimmte Bandwürmer können auch über Flöhe übertragen werden oder über Wurmzysten, die sich versteckt in rohem Fleisch, Innereien oder in Beutetieren wie Mäusen o.ä. befinden.

Einige Spul- und Bandwürmer können auch auf den Menschen übertragen werden. Manche Würmer siedeln sich beim Menschen nicht unbedingt im Darm an. Sie wandern durch Gewebe oder bilden „Zysten“ in Organen und führen so zu teils schweren Erkrankungen. Eine sachgerechte Behandlung von Hund und Katze gegen Wurmbefall schützt also auch Sie und Ihre Mitmenschen.

Allgemein gilt: Pro Jahr sind mindestens 4 Entwurmungen zu empfehlen. Studien haben gezeigt, dass eine 1-2malige Behandlung pro Jahr im Durchschnitt keinen ausreichenden Schutz bietet.

Wie oft Ihr Tier entwurmt werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
- Hat Ihr Tier freien Auslauf, kontrolliert oder unbeobachtet?
- Hat Ihr Tier Kontakt zu Artgenossen oder anderen Tieren?
- Hatte Ihr Tier einen Flohbefall?
- Frisst Ihr Tier Mäuse oder andere Beutetiere?
- Füttern Sie rohes Fleisch oder Innereien?
- Wird Ihr Tier zur Zucht eingesetzt, nimmt es an Ausstellungen oder Sportwettkämpfen teil?
- Wird Ihr Hund zur Jagd oder anderweitig professionell eingesetzt, z.B. als Polizei- oder Therapiehund?

Auf Basis dieser Fragen kann Ihre Tierarztpraxis sehr gut einschätzen, wie groß das individuelle Risiko Ihres Tieres ist und wir oft es kontrolliert bzw. entwurmt werden sollte. Wer es genau wissen möchte, der muss den Kot seines Tieres regelmäßig untersuchen lassen.

Extra-Empfehlungen zum Thema Entwurmen:

- Für Hunde und Katzen, die regelmäßig unbeaufsichtigten Freilauf haben, zur Jagd geführt werden, wilde Nagetiere oder Aas fressen, ist eine monatliche Entwurmung gegen Bandwürmer empfohlen.

- In Einzelfällen kann auch eine monatliche Entwurmung gegen Spulwürmer sinnvoll sein (z.B. bei hohem Ansteckungsrisiko und engem Kontakt des Tieres mit Kleinkindern), da damit ein Ausscheiden infektiöser Spulwurmeier, an denen sich Menschen anstecken können, weitgehend ausgeschlossen wird.

- Nach einem Flohbefall sollte eine Entwurmung gegen Bandwürmer vorgenommen werden.

- Hunde, die rohes Fleisch, insbesondere Innereien wie Leber und Lunge erhalten, sollten alle 6 Wochen gegen Bandwürmer behandelt werden.

- Hundewelpen werden im Alter von 2 Wochen, Katzenwelpen im Alter von 3 Wochen gegen Spulwürmer behandelt. Anschließend wird in 2-wöchigen Abständen bis 2 Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch entwurmt.

- Säugende Hündinnen und Katzen sollten gleichzeitig mit der ersten Behandlung ihrer Jungen gegen Spulwürmer behandelt werden.

- Trächtige Hündinnen können um den 50. Tag der Trächtigkeit gegen Spulwürmer behandelt werden, um eine Ansteckung der Welpen im Mutterleib zu verhindern.

Was sind zoonotische Parasiten?
Zoonotische Parasiten sind Parasiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Dadurch können verschiedene Erkrankungen ausgelöst werden: Von kleineren Beschwerden bis hin zu sehr schweren Krankheiten, vor allem bei Kindern.

Die verschiedenen (teils zoonotischen) Wurmarten

Spulwürmer
- Viele Welpen werden bereits vor der Geburt mit Spulwürmern infiziert oder infizieren sich während der Säugezeit.
- Klinische Anzeichen einer schweren Infektion bei Welpen sind Appetitlosigkeit, Erbrechen, Koliken, ein aufgeblähter Bauch sowie Durchfall
- Kinder können sich beim Spielen in kontaminierter Erde/Sand mit Spulwürmern infizieren, wenn sie sich die verschmutzten Finger in den Mund stecken.
- Spulwurmlarven können nach der Aufnahme im Darm schlüpfen und auf ihrer Wanderung durch den Körper innere Organe schädigen. In schweren Fällen kann es zur Erblindung kommen.

Hakenwürmer

- Hakenwürmer sind blutsaugende Parasiten bei Hund und Katze. Sie schädigen die Schleimhaut des Dünndarms, was zu blutigen Durchfällen und zum Blutverlust bis hin zur Anämie führen kann.
- Hakenwurmlarven können durch die Haut eindringen.
- Eine Infektion kann aus kontaminierter Erde durch Eindringen in die Haut (z.B. beim Barfußlaufen) oder durch orale Aufnahme erfolgen.
- Hakenwurmlarven können beim Eindringen in die Haut Entzündungen hervorrufen. Wenn sie sich im Darm ansiedeln, kann es zu Blutungen, Anämie, Bauchschmerzen und Durchfall kommen.

Peitschenwürmer
- Peitschenwurminfektionen führen bei befallenen Tieren zu Gewichts- und Flüssigkeitsverlust sowie zu Anämie.
- Peitschenwurmeier können auch in kalten Regionen im Erdboden über Jahre hinweg überleben.
- Selten können sich auch Menschen durch die Aufnahme infektiöser Eier anstecken, klinisch äußert sich dies in Durchfall, Anämie und Appetitverlust.

Herzwürmer
- Herzwürmer werden durch Stechmücken übertragen. In den Verbreitungsgebieten sind daher alle Hunde (und Katzen) einem Infektionsrisiko ausgesetzt.
- Herzwürmer befallen die herznahen Blutgefäße der Lunge sowie die rechte Herzkammer und führen zu einer chronischen Erkrankung von Herz und Lunge, die unbehandelt tödlich ist.
- Die Behandlung einer bestehenden Erkrankung ist oft sehr schwierig. Daher ist in Risikogebieten eine Prophylaxe äußert wichtig.
- Herzwürmer können gelegentlich auch auf Menschen übertragen werden.

Bandwürmer
- Bandwürmer sind Parasiten des Dünndarms bei Hund und Katze.
- Ein Befall von Hund und Katze ist in der Regel symptomlos.
- Die Infektion mit Larvenstadien können zu ernsthaften Erkrankungen beim Menschen führen.

Zusammenfassend und zum Schutz für Sie, Kinder und auch das Haustier ist zu sagen:
- Um Haustier und Familie zu schützen, ist es wichtig, regelmäßig zu entwurmen und den Empfehlungen Ihres Tierarztes zu folgen.
- Waschen Sie sich immer die Hände, wenn Sie Tiere angefasst haben.
- Ermuntern Sie Kinder, sich regelmäßig die Hände zu waschen.
- Stellen Sie sicher, dass Kinder nicht barfuß in Bereichen spielen, auf denen Hunde oder Katzen Kot absetze.
- Decken Sie Sandkästen, während der Zeit in der sie nicht benutzt werden, ab.
- Beginnen Sie bei Hund und Katze bereits im Welpenalter mit einer regelmäßigen Entwurmung.

(Textquelle: Novartis)