Katzen

Altersvorsorge

Früherkennung von Krankheiten bei älteren Katzen
Krankheiten früh zu erkennen hilft, das Leben Ihrer Katze um Jahre zu verlängern.
Zu den häufigen Erkrankungen der älteren Katze gehören Nierenerkrankungen, die Überfunktion der Schilddrüse sowie Bluthochdruck.

Nierenerkrankungen:
Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits 30% der Katzen über zehn Jahre einen beginnenden Nierenschaden haben. Die Niere ist das am häufigsten erkrankte Organ der älteren Katze.
Über die Niere werden Giftstoffe aus dem Blut entfernt. Wenn nicht mehr ausreichend Nierenzellen arbeiten, kommt es zu einer Art „inneren Vergiftung“. Eine unzureichende Nierenfunktion führt zu verstärktem Durst. Nierenkranke Katzen trinken deshalb mehr als Gesunde. Da die erkrankte Niere den Urin nicht mehr konzentrieren kann, werden außerdem größere Mengen Urin ausgeschieden. Bei fortgeschrittener Erkrankung leiden die kranken Katzen trotz stark vermehrter Flüssigkeitsaufnahme unter Austrocknungserscheinungen. Weitere typische Symptome sind Appetitlosigkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust und schlechte Fellqualität. Nierenerkrankungen führen häufig zu Bluthochdruck, welcher wiederum das Nierenproblem verschlechtert. Es entsteht ein Teufelskreis. Der Nachweis einer Niereninsuffizienz erfolgt über die Untersuchung von Blut und Urin. Im Urin zeigen sich Konzentrationsschwächen der Niere bereits häufig, bevor veränderte Nierenwerte im Blut messbar sind.

Schilddrüsenüberfunktion:
Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion zeigen viele, den nierenkranken Tieren ähnliche Symptome wie Gewichtsverlust, Durst und Erbrechen. Sie leiden jedoch nicht unter Appetitmangel, sondern in der Regel unter Heiß-hunger. Hinzu kommen oft Durchfälle, Herzrasen und Bluthochdruck. Eine länger bestehende Überfunktion schädigt andere Organe wie Herz und Nieren dauerhaft. Eine Schilddrüsenüberfunktion ist durch eine Blutuntersuchung nachweisbar. Bei dieser zeigt sich auch, ob z.B. Leber und Niere bereits in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Bluthochdruck:

Bis vor wenigen Jahren war es nicht möglich den Blutdruck bei Katzen zuverlässig zu bestimmen. Erst mit der Entwicklung eines praxistauglichen Gerätes zeigte sich, dass viele ältere Katzen unter Bluthochdruck leiden. Ein nicht behandelter Bluthochdruck schädigt Nieren, Augen, Herz und Hirn. Viele betroffene Tiere erblinden! Die Messung des Blutdrucks bei der Katze ist – ein bisschen Kooperation vorausgesetzt – ohne Narkose in wenigen Minuten durchführbar.

Für all diese Erkrankungen gilt:  Es ist wichtig sie frühzeitig zu erkennen! Bluthochdruck und Schilddrüsenüberfunktion sind durch Tabletten gut behandelbar. Nierendiäten verzögern das Fortschreiten von Nierenerkrankungen um Jahre.

 

WELCHE Vorsorgeuntersuchungen WIE OFT durchgeführt werden sollten

Katzen im Alter von 7-10 Jahren:
Klinische Untersuchung in der Praxis mit Gewichtskontrolle 1x jährlich
Blutdruckuntersuchung 1x jährlich
Urinuntersuchung 1x jährlich


Katzen im Alter von 11-14 Jahren:
Klinische Untersuchung in der Praxis mit Gewichtskontrolle 1-2x jährlich
Blutdruckuntersuchung 1-2x jährlich
Urinuntersuchung 1x jährlich
Blutuntersuchung 1x jährlich


Katzen im Alter von >15 Jahren:
Klinische Untersuchung in der Praxis mit Gewichtskontrolle 2x jährlich
Blutdruckuntersuchung 2x jährlich
Urinuntersuchung 2x jährlich
Blutuntersuchung 1x jährlich

Bedenken Sie, dass 1 Katzenjahr 4-5 Menschenjahren entspricht!

Die oben angegebenen Untersuchungsintervalle entsprechen den Empfehlungen der AAFP (American Association of Feline Practitioners) sowie der AAHA (American Animal Hospital Association).

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